Warum du dich besser mit der Kennzeichnungspflicht und Zertifikate deiner Verpackungen auskennen solltest
Es gibt bestimmte Kennzeichnungen, die du für die Einlagerung im Amazon Lager benötigst, damit der Versand reibungslos laufen kann.
Dazu gehören:
- Deine Unternehmens-Adresse
- E-Mail oder Telefon als Kontaktweg
- Den Strichcode (EAN oder FNSKU)
Aber es gibt auch Artikel, die besondere Kennzeichnungen und Zertifikate benötigen, um verkauft werden zu dürfen. Diese Zertifikate dienen dazu, die Unbedenklichkeit der Produkte für die Benutzung zu gewährleisten. Oder auch um auf mögliche Gefahren, wie bei Elektrogeräten, oder Chemikalien, wie in Batterien enthalten, hinzuweisen. Eine andere Möglichkeit ist eine Konformitätserklärung.
Zertifikat vs. Konformitätserklärung
Ein Zertifikat liegt am Ende einer Prüfung durch eine offizielle Stelle, wie der TÜV, DEKRA, oder eine andere Zertifizierungsstelle. Das Zertifikat besagt, dass das Produkt unbedenklich für den deutschen Markt ist und frei verkauft werden darf. Für die Prüfung und das Ausstellen eines solchen Zertifikats fallen Kosten an.
Die Konformitätserklärung hingegen wird nicht von einer Prüfstelle ausgegeben, sondern vom Hersteller ausgefüllt. Die Erklärung besagt, dass das Produkt den geltenden Regeln und Normen entspricht.
Aber Achtung, mit einem erforderlichen Zertifikat darf nicht geworben werden, das wäre Werben mit Selbstverständlichkeiten und das kann abgemahnt werden.
Generell gilt: Mit gesetzlich vorgeschriebenen Angaben darf nicht geworben werden.
Allerdings darfst du mit freiwilligen Prüfungen, wie z.B. Öko-Tex 100 oder FSC werben.
Der Marktplatz in der Haftung
Auch wenn der Kaufvertrag zwischen Kunde und Händler zustande kommt, so kann doch der Marktplatz bei Schäden am Kunden haftbar gemacht werden, sofern der Versand über Amazon FBA erfolgte. Grund hierfür ist, dass Amazon zwar nicht der Händler ist, aber durch die Einlagerung in Besitz der Ware kam, die Bezahlung hierfür annimmt und das Produkt an den Kunden verschickt. Eine Sorgfaltspflicht ist damit geboten.
Das hat zur Folge, dass Amazon künftig sehr genau auf Zertifikate achten wird und nur Produkte mit gültigem CE Zeichen annimmt und einlagert.
Zertifikate im Überblick
- LFGB: für alle Produkte, die mit Schleimhäuten oder Lebensmitteln in Berührung kommen, sprich alle Bedarfsartikel mit Lebensmittelkontakt. https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/03_Verbraucherprodukte/02_Verbraucher/01_LMKontaktmaterialien/bgs_bgsNachLFGB_basepage.html?nn=1611736
- CE Kennzeichnung: Die Kennzeichnung erklärt die „vollständige Einhaltung der grundlegenden (Sicherheits-) Anforderungen, die in den EU-Richtlinien konkret festgelegt sind“. Hierunter fallen eine Vielzahl von Produkten, z.B. Elektronik, Schutzausrüstungen (Helme, Atemschutzmasken), Kinderspielzeug, Medizinprodukte (Tester, Spritzen), zum Teil Sport- und Fitnessartikel (Hanteln, Stangen), kommerzielle und industrielle Ausrüstungen (Maschinen, Sicherheitsbauteile).
https://europa.eu/youreurope/business/product-requirements/labels-markings/ce-marking/index_de.htm
- FSC: Dieses Zertifikat ist freiwillig und besagt die Sicherung der nachhaltigen Waldnutzung. Das Zertifikat ist bei allen Produkten aus Holz relevant, z.B. Möbel, Bodenbeläge, Dekoartikel, etc. https://www.fsc-deutschland.de/de-de
REACH-Zertifizierung: REACH kommt dann zum Einsatz, wenn es um Chemikalien geht und Chemikalien, die in der Produktion verwendet werden, z.B. bei Färbungen, Materialmischungen aus Kunststoffen. https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/reach-chemikalien-reach
- RoHS-Kennzeichnung: Diese Kennzeichnung befasst sich mit Chemikalien, die in elektronischen Produkten verarbeitet und bei der Produktion verwendet wurden, z.B. Batterien, Kabel usw. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32011L0065
Textilkennzeichnung: Alle Textilien müssen über eine Textilkennzeichnung verfügen. Diese beinhaltet die Materialzusammensetzung (keine Kunstworte wie PU-Leder), die Anschrift des Verkäufers und die Waschanleitung bzw. Wäschesymbole. Diese sind zwar nicht verpflichtend, aber hilfreich. Die benötigten Angaben (Marke, Herstellerangaben, Textilkennzeichen) müssen dauerhaft am Produkt angebracht werden. Das funktioniert am besten über die altbekannten, eingenähten Fähnchen. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32011R1007
Am besten informierst du ich im Vorfeld, welche Zertifikate du für deine Produkte benötigst. Ansonsten können hohe Kosten durch Abmahnungen auf dich zukommen.
Als Mitglied bei unserem Amazon-Seller-System erhältst du alle Informationen, die du benötigst, um erfolgreich durchzustarten: https://www.amzsellersystem.de